
Ein vorgesteuertes Membran-Magnetventil nützt die Druckdifferenz zwischen dem Eingangs- und Ausgangsdruck am Ventil, um damit eine Membrane vom Hauptsitz des Ventils zu heben. Die Vorsteuerung, ein kleines, direktgesteuertes Magnetventil, kann als NO- oder NC-Funktion realisiert sein und legt dadurch auch die Funktion des gesamten Ventils fest. Die Aufgabe der Vorsteuerung ist es eine Druckentlastung der Membran zu bewirken um diese mit Hilfe des Differenzdruckes zu öffnen.
Zur Realisierung von vorgesteuerten Magnetventilen gibt es mehrere Möglichkeiten. Im linken Bild ist ein Schnitt durch das SVS-Ventil Typ 50 dargestellt. Bei diesem Ventil sitzt die Vorsteuerung direkt über der Hauptmembrane, verschließt die Düse in dieser Membrane und steuert dadurch das ganze Ventil. Diese Methode erlaubt einen sehr kompakten und kostengünstigen Aufbau, hat aber den Nachteil, dass die Vorsteuerung bzw. der Magnetkern denselben Hub vollführen muss wie die Membrane und dadurch etwas stärkere Spulen nötig sind als bei der nächsten Methode. Praktisch wird dieser Ansatz nur für kleine Ventile mit Anschlüssen G1/4 – G1/2 verwendet.
Beim Ventil Typ 51 ist das Pilotventil versetzt und nur über einen Kanal mit den Raum oberhalb der Membrane verbunden. Der Ausgang des Pilotventils führt zum Ausgang des Ventils. Diese Art der vorgesteuerten Ventile besteht für gewöhnlich aus 2 Teilen, einem Körper und einem Deckel, und baut daher etwas weniger kompakt als die vorangegangene Methode. Da in diesem Fall der Kern des Pilotventils jedoch nicht denselben Hub wie die Hauptmembrane machen muss, können in der Regel leistungsschwache Spulen eingesetzt werden. Auch wird diese Methode für kleine (G1/4) bis sehr große Ventile (G3) eingesetzt.