FAQ - Häufig gestellte Fragen

Technische Details, Antworten, Hinweise und Informationen. Hier finden Sie Allgemeine Hinweise zu Magnetventilen, technische Details sowie Hinweise zu SVS-Magnetventilen.
Sollten Sie ein Anliegen haben welches hier noch nicht erläutert wurde, freuen wir uns von Ihnen zu hören, denn nur wenn Fragen gestellt werden, können wir sie auch beantworten.

Konstruktion eines Magnetventils

Magnetventile sind Stellgeräte zur Steuerung von unter Druck stehenden Medien. Die Betätigung erfolgt durch das Einschalten der Magnetspule des Ventils, worauf das Ventil öffnet (Normally Closed, NC) oder schließt (Normally Open, NO). Ein Magnetventil sperrt, wenn die sogenannte Sitzdichtung den Ventilsitz verschließt. Die Betätigung des Magnetventils kann auf drei Arten erfolgen:
  1. Direktgesteuert
  2. Vorgesteuert (pilotgesteuert)
  3. Zwangsgesteuert (halbdirektgesteuert)
Die vier zentralen Elemente eines Magnetventils sind:
  1. der Ventilkörper, bestehend aus mindestens 2 Anschlüssen (Ausgang und Eingang) und einem Ventilsitz zum Verschließen des Ventils.
  2. das Führungsrohr zur Aufnahme der Magnetspule und des Magnetkerns, welche gemeinsam mit dem Pol im Führungsrohr den magnetischen Kreis schließen. Bei AC-Spannungsversorgungen ist es notwendig, dass der Pol mit einem sogenannten Kurzschlussring ausgestattet ist.
  3. der Magnetkern, der frei beweglich im Führungsrohr gelagert ist und zur Abdichtung des Ventilsitzes oder der Vorsteuerbohrung dient.
  4. die Spule, welche ein elektromagnetisches Feld erzeugt, durch das der Kern an den Pol gezogen wird.
Aufbau eines Magnetventils Der Ventilkörper – besitzt 2 oder 3 Anschlüsse um die Anbindung an die restliche pneumatische oder hydraulische Schaltung herzustellen. Je nach Anwendung und Medium besteht der Ventilkörper meist aus Kunststoff, Messing, Aluminium oder nicht rostendem Stahl (umgangssprachlich und im Folgenden als Edelstahl bezeichnet). Führungsrohr, Magnetkern und Pol – bestehen ganz oder teilweise aus magnetisierbaren Edelstählen, um einen magnetischen Kreis herzustellen. Der Einsatz und die Auswahl des magnetischen Edelstahls hat Einfluss auf die erreichbare elektromagnetische Kraft des Magnetsystems und auf die Korrosionsbeständigkeit des Ventils. Der Ventilsitz – bzw. dessen Düsendurchmesser (geläufig als Nennweite bezeichnet) beeinflussen die erreichbare Durchflussmenge des Ventils. Je größer die Nennweite, desto größer ist die erreichbare Durchflussmenge bei gegebenem Druck. Weiters beeinflusst die Nennweite den schaltbaren Druck bei direktgesteuerten Ventilen. Der Differenzdruck von Ventileingang zu Ventilausgang multipliziert mit der Fläche des Ventilsitzes bestimmt die notwendige Kraft zur Betätigung des Magnetkerns, welche die Magnetspule aufbringen muss um den Magnetkern vom Ventilsitz zu heben. Die Dichtung – des Ventilsitzes und die eingesetzten Dichtungen im Ventil entscheiden mit welchen Medien und bei welchen Temperaturen das Ventil eingesetzt werden kann. Die Härte der eingesetzten Sitzdichtung beeinflusst zudem auch die Abriebfestigkeit und die Leckagerate. Die Magnetspule – dient als Energiewandler von elektrischer Energie in mechanische Energie. Die Magnetspule muss bei der Auslegung des Ventils an die vorhandene elektrische Energieversorgung (z.B. 230V 50Hz oder 24Vdc) angepasst werden. Je höher die Leistung, also das Produkt aus Strom durch die Spule und deren Windungszahl ist, desto höher ist die zur Verfügung stehende mechanische Kraft und somit die schaltbare Druckdifferenz. Der Kurzschlussring – ist notwendig, wenn Ventile an Wechselspannungen betrieben werden. Aufgrund der sinusförmigen Spannungsversorgung gibt es Nullstellen sowohl im Spannungsverlauf als auch im Verlauf der erzeugten elektromagnetischen Kraft des Magnetsystems. Um ein Abfallen des Magnetkerns in den Nullstellen des Kraftverlaufs zu verhindern, wird ein Kurzschlussring aus Kupfer oder Silber im Magnetpol eingepresst. Dieser verhindert, dass Nullstellen der elektromagnetischen Kraft auf den Magnetkern auftreten und dieser zu schwingen beginnt, was ein charakteristisches, lautes 100 Hz-Brummen hervorruft.

Das Schaltbild eines Magnetventils zeigt die Art der Betätigung und Rückstellung des Ventils sowie die einnehmbaren Schaltstellungen. Die nachfolgenden Abbildungen zeigen dies anhand eines direktgesteuerten 2/2-Wege NC-Magnetventils.

Schaltbilder_2

Schaltbilder_3

Bei vorgesteuerten und zwangsgesteuerten Magnetventilen erfolgt die Betätigung der Sitzdichtung nicht mehr rein durch die elektromagnetische Kraft, sondern auch durch die Kraft aus der Druckdifferenz von Eingangsdruck zu Ausgangsdruck. Bei vorgesteuerten- bzw. zwangsgesteuerten Ventil erfolgt deshalb eine Anpassung des Schaltsymbols um dies zu kennzeichnen.

Schaltbilder_4

2/2-Wege Magnetventile

Der Ventilkörper von 2/2-Wege-Magnetventilen hat einen Eingang und einen Ausgang die über einen Ventilsitz miteinander verbunden sind. Je nach Ausführung nimmt das Magnetventil im nicht aktivierten Zustand die Stellung „normal geschlossen“ (Normally Closed, NC) oder „normal offen“ (Normally Open, NO) ein. Ein NC-Magnetventil sperrt den Ventilsitz im nicht betätigten Zustand der Magnetspule wodurch kein Durchfluss von Eingang zu Ausgang möglich ist. Wird die Magnetspule eingeschaltet, öffnet die Sitzdichtung den Ventilsitz und ein Durchfluss vom Eingang zum Ausgang ist möglich. Bei einem NO-Magnetventil kann ein Medium im nicht betätigten Zustand der Magnetspule vom Eingang zum Ausgang strömen. Wird die Magnetspule eingeschalten, versperrt die Sitzdichtung den Ventilsitz und der Durchfluss von Eingang zu Ausgang ist unterbrochen. Bei SVS erfolgt die Kennzeichnung für ein NC- oder ein NO-Ventil anhand der dritten Stelle bzw. des ersten Buchstabens im Produktschlüssel. Der Buchstabe A steht für die NC-Funktion, der Buchstabe B für die NO-Funktion. Daraus folgt z.B. für ein Ventil Typ 15 NO: 15B-1B20FZ-AC2DA 23050 2/2-Wege Magnetventile – direktgesteuert Bei einem direktgesteuerten Ventil wird der Anker mit der Sitzdichtung rein durch die elektromagnetische Kraft der Magnetspule betätigt. Dabei gilt bei NC-Ventilen, dass je höher der Druck und je größer die Nennweite des Ventils ist, umso mehr Kraft wird benötigt, um den Magnetkern zu betätigen. Bei NO-Ventilen arbeitet die elektromagnetische Kraft gegen die Federkraft der Feder, welche den Dichtungsträger der Sitzdichtung von dem Ventilsitz wegdrückt. Um das Ventil schließen zu können, muss die elektromagnetisch erzeugte Kraft somit größer als die Federkraft sein. Der Maximaldruck, bei dem das Ventil noch öffnet, wird von der Feder bestimmt. Bei SVS sind die Typenreihen 12, 15, 20, 21, 27 aus Messing und die Typenreihen 31, 32, 34, 35 und 37 aus Edelstahl als direktgesteuerte 2/2-Wege-Magnetventile verfügbar.
Bei einem direktgesteuerten Ventil wird der Anker mit der Sitzdichtung rein durch die elektromagnetische Kraft der Magnetspule betätigt. Dabei gilt bei NC-Ventilen, dass je höher der Druck und je größer die Nennweite des Ventils ist, umso mehr Kraft wird benötigt, um den Magnetkern zu betätigen. Bei NO-Ventilen arbeitet die elektromagnetische Kraft gegen die Federkraft der Feder, welche den Dichtungsträger der Sitzdichtung von dem Ventilsitz wegdrückt. Um das Ventil schließen zu können, muss die elektromagnetisch erzeugte Kraft somit größer als die Federkraft sein. Der Maximaldruck, bei dem das Ventil noch öffnet, wird von der Feder bestimmt. Bei SVS sind die Typenreihen 12, 15, 20, 21, 27 aus Messing und die Typenreihen 31, 32, 34, 35 und 37 aus Edelstahl als direktgesteuerte 2/2-Wege-Magnetventile verfügbar.
Aufgrund des hohen Bedarfs an elektromagnetischer Kraft eignen sich direktgesteuerte Magnetventile nicht um große Nennweiten und/oder große Druckdifferenzen zu schalten. Um die notwendige elektromagnetische Kraft zu senken und kleinere und somit energiesparendere Magnetspulen einsetzen zu können, werden vorgesteuerte Magnetventile eingesetzt. Bei diesen Ventilen verschließt das Hauptdichtungselement in Form einer Membrane oder eines Kolbens den Hauptsitz des Ventils, indem das Medium durch eine kleine Bohrung in der Membran oder seitlich um den Kolben den Raum oberhalb füllt und durch den Druck auf die Membrane oder Kolben diese den Ventilsitz verschließen. Über ein kleineres, direktgesteuertes Magnetventil in NC- oder NO-Ausführung, das sogenannte Pilotventil, kann der Raum oberhalb der Membrane oder des Kolbens entlastet werden, wodurch diese vom Hauptsitz abheben und einen Durchfluss durch das Ventil ermöglichen. Bei diesem Prinzip ist ein entsprechender Mindestdruck des Mediums notwendig, um die Membran oder den Kolben vom Ventilsitz abzuheben. Die Funktion des Pilotventils (NO oder NC) entscheidet, ob das gesamte Ventil normal geschlossen oder normal geöffnet ist. Der Vorteil vorgesteuerter Ventile ist die Möglichkeit hohe Drücke bei großen Nennweiten mit verhältnismäßig kleinen und leistungsschwachen Magnetspulen zu schalten. Bei SVS sind die Typenreihen 50, 51 aus Messing und die Typenreihen 60, 62 und 63 aus Edelstahl als vorgesteuerte 2/2-Wege-Magnetventile verfügbar. Der Ventiltyp 63 ist eine Hochdruckausführung mit schaltbaren Drücken bis 100 bar.
Um eine Anwendung bei keiner oder fast keiner Druckdifferenz zu ermöglichen, werden zwangsgesteuerte Ventile eingesetzt. Bei dieser Ventilart sitzt das Pilotventil zentral über dem Hauptdichtungselement in Form einer Membrane oder einem Kolben, welches wiederum den Ventilsitz verschließt. Der Magnetkern des Pilotventils verschließt dabei eine Düse in der Mitte des Hauptdichtungselements. Zusätzlich sind der Magnetkern und das Hauptdichtungselement je nach Ausführung mit einer Feder oder starr miteinander gekoppelt. Um den Raum oberhalb der Hauptdichtung mit dem Medium zu füllen, befindet sich eine kleine Bohrung in der Membrane bzw. ist ein geringes Umströmen des Kolbens möglich. Wie bei vorgesteuerten Ventile kann das Pilotventil als NO- oder NC-Ventil ausgeführt sein. Hebt nun der Magnetanker von der Düse in der Hauptdichtung ab, wird der Druck oberhalb des Hauptdichtungselements abgebaut und der Magnetkern hebt sich gemeinsam mit der Hauptdichtung. Bei NC-Ventilen und niedrigen Drücken wird durch die elektromagnetische Kraft der Magnetkern gemeinsam mit der Hauptdichtung angehoben, weshalb sich das Ventil wie ein direktgesteuertes Ventil verhält. Bei höheren Druckdifferenzen reicht die Kraft des Elektromagneten nicht mehr aus, um die Hauptdichtung ebenfalls noch zu öffnen. Hier agiert das Ventil wie ein vorgesteuertes Ventil bei dem der Raum oberhalb der Hauptdichtung durch das Pilotventil entlastet wird und die Membrane oder der Kolben durch die Druckdifferenz vom Ventilsitz abheben. 2:2-Wege-Magnetventile – zwangsgesteuert_7 70A-4B-XE3AE 02400_schnitt Bei SVS ist die Typenreihe 70 aus Messing und die Typenreihe 76 aus Edelstahl als zwangsgesteuertes 2/2-Wege-Magnetventil verfügbar.

3/2-Wege Magnetventile

Der Ventilkörper von 3/2-Wege-Magnetventilen hat neben einem Ausgang und einen Eingang einen weiteren Anschluss, der je nach Funktion des 3/2-Wege-Ventils eine entsprechende Funktion besitzt. In der gängigsten Ausführung erfolgt dieser zusätzliche Anschluss am Ende des Führungsrohres oberhalb der Magnetspule.
Bei einem 3/2-Wege-NC-Ventil ist im nicht betätigten Zustand der Magnetspule der Ausgang des Ventils mit dem dritten Anschluss verbunden. Dieser ermöglicht eine Druckentlastung des Ausgangs wodurch der dritte Anschluss häufig als Entlüftung bezeichnet wird. Wird die Magnetspule eingeschaltet, verschließt der Magnetkern mit seiner Dichtung den Entlastungsanschluss und der Ausgang des Ventils ist mit dem Eingang verbunden.
Bei einem 3/2-Wege-NO-Ventil dient der dritte Anschluss häufig als Druckeingang, der bei nicht betätigter Spule mit dem Ausgang des Magnetventils verbunden ist. Wird die Spule eingeschalten verschließt der Magnetkern mit seiner Dichtung diesen Eingang und der Ausgang wird über eigentlichen Eingang des Ventilkörpers druckentlastet.
Bei einem 3/2-Wege-Magnetventil mit Mischfunktion wird der Ausgang des Magnetventils bei nicht betätigter Spule mit dem dritten Anschluss, der jetzt als zusätzlicher Eingang dient, verbunden. Wird die Spule eingeschaltet, verschließt der Magnetkern mit seiner Sitzdichtung den dritten Anschluss und der Durchfluss erfolgt vom Eingang des Ventilkörpers zum Ausgang. Es kann somit gesteuert werden, ob das Medium am Ausgang vom Eingang des Ventils oder vom zusätzlichen Eingang (dritter Anschluss) stammt.
Ähnlich ist die Verteilfunktion eines 3/2-Wege-Magnetventils, wobei hier das Medium vom Eingang des Ventils bei nicht betätigter Spule an den dritten Anschluss, der jetzt ein zusätzlicher Ausgang ist, gesteuert wird und bei betätigter Spule an den Ausgang geleitet wird.

Bei SVS erfolgt die Kennzeichnung von 3/2-Wege-Magnetventilen mit den Buchstaben „C“ für die NC-Funktion, „D“ für die NO-Funktion, „E“ für die Mischfunktion und „F“ für die Verteilfunktion an der dritten Stelle des Produktschlüssels, z.B.: 84C-2B2020EA-AE1AA 23050

2/2-Wege Magnetventile

Der Ventilkörper von 2/2-Wege-Magnetventilen hat einen Eingang und einen Ausgang die über einen Ventilsitz miteinander verbunden sind. Je nach Ausführung nimmt das Magnetventil im nicht aktivierten Zustand die Stellung „normal geschlossen“ (Normally Closed, NC) oder „normal offen“ (Normally Open, NO) ein.

Ein NC-Magnetventil sperrt den Ventilsitz im nicht betätigten Zustand der Magnetspule wodurch kein Durchfluss von Eingang zu Ausgang möglich ist. Wird die Magnetspule eingeschaltet, öffnet die Sitzdichtung den Ventilsitz und ein Durchfluss vom Eingang zum Ausgang ist möglich.

Bei einem NO-Magnetventil kann ein Medium im nicht betätigten Zustand der Magnetspule vom Eingang zum Ausgang strömen. Wird die Magnetspule eingeschalten, versperrt die Sitzdichtung den Ventilsitz und der Durchfluss von Eingang zu Ausgang ist unterbrochen.

 

Bei SVS erfolgt die Kennzeichnung für ein NC- oder ein NO-Ventil anhand der dritten Stelle bzw. des ersten Buchstabens im Produktschlüssel. Der Buchstabe A steht für die NC-Funktion, der Buchstabe B für die NO-Funktion. Daraus folgt z.B. für ein Ventil Typ 15 NO: 15B-1B20FZ-AC2DA 23050

Bei einem direktgesteuerten Ventil wird der Anker mit der Sitzdichtung rein durch die elektromagnetische Kraft der Magnetspule betätigt. Dabei gilt bei NC-Ventilen, dass je höher der Druck und je größer die Nennweite des Ventils ist, umso mehr Kraft wird benötigt, um den Magnetkern zu betätigen. Bei NO-Ventilen arbeitet die elektromagnetische Kraft gegen die Federkraft der Feder, welche den Dichtungsträger der Sitzdichtung von dem Ventilsitz wegdrückt. Um das Ventil schließen zu können, muss die elektromagnetisch erzeugte Kraft somit größer als die Federkraft sein. Der Maximaldruck, bei dem das Ventil noch öffnet, wird von der Feder bestimmt.

 


Bei SVS sind die Typenreihen 12, 15, 20, 21, 27 aus Messing und die Typenreihen 31, 32, 34, 35 und 37 aus Edelstahl als direktgesteuerte 2/2-Wege-Magnetventile verfügbar.

Aufgrund des hohen Bedarfs an elektromagnetischer Kraft eignen sich direktgesteuerte Magnetventile nicht um große Nennweiten und/oder große Druckdifferenzen zu schalten. Um die notwendige elektromagnetische Kraft zu senken und kleinere und somit energiesparendere Magnetspulen einsetzen zu können, werden vorgesteuerte Magnetventile eingesetzt.

Bei diesen Ventilen verschließt das Hauptdichtungselement in Form einer Membrane oder eines Kolbens den Hauptsitz des Ventils, indem das Medium durch eine kleine Bohrung in der Membran oder seitlich um den Kolben den Raum oberhalb füllt und durch den Druck auf die Membrane oder Kolben diese den Ventilsitz verschließen. Über ein kleineres, direktgesteuertes Magnetventil in NC- oder NO-Ausführung, das sogenannte Pilotventil, kann der Raum oberhalb der Membrane oder des Kolbens entlastet werden, wodurch diese vom Hauptsitz abheben und einen Durchfluss durch das Ventil ermöglichen. Bei diesem Prinzip ist ein entsprechender Mindestdruck des Mediums notwendig, um die Membran oder den Kolben vom Ventilsitz abzuheben. Die Funktion des Pilotventils (NO oder NC) entscheidet, ob das gesamte Ventil normal geschlossen oder normal geöffnet ist. Der Vorteil vorgesteuerter Ventile ist die Möglichkeit hohe Drücke bei großen Nennweiten mit verhältnismäßig kleinen und leistungsschwachen Magnetspulen zu schalten.

Bei SVS sind die Typenreihen 50, 51 aus Messing und die Typenreihen 60, 62 und 63 aus Edelstahl als vorgesteuerte 2/2-Wege-Magnetventile verfügbar. Der Ventiltyp 63 ist eine Hochdruckausführung mit schaltbaren Drücken bis 100 bar.

Um eine Anwendung bei keiner oder fast keiner Druckdifferenz zu ermöglichen, werden zwangsgesteuerte Ventile eingesetzt. Bei dieser Ventilart sitzt das Pilotventil zentral über dem Hauptdichtungselement in Form einer Membrane oder einem Kolben, welches wiederum den Ventilsitz verschließt. Der Magnetkern des Pilotventils verschließt dabei eine Düse in der Mitte des Hauptdichtungselements. Zusätzlich sind der Magnetkern und das Hauptdichtungselement je nach Ausführung mit einer Feder oder starr miteinander gekoppelt. Um den Raum oberhalb der Hauptdichtung mit dem Medium zu füllen, befindet sich eine kleine Bohrung in der Membrane bzw. ist ein geringes Umströmen des Kolbens möglich. Wie bei vorgesteuerten Ventile kann das Pilotventil als NO- oder NC-Ventil ausgeführt sein. Hebt nun der Magnetanker von der Düse in der Hauptdichtung ab, wird der Druck oberhalb des Hauptdichtungselements abgebaut und der Magnetkern hebt sich gemeinsam mit der Hauptdichtung. Bei NC-Ventilen und niedrigen Drücken wird durch die elektromagnetische Kraft der Magnetkern gemeinsam mit der Hauptdichtung angehoben, weshalb sich das Ventil wie ein direktgesteuertes Ventil verhält. Bei höheren Druckdifferenzen reicht die Kraft des Elektromagneten nicht mehr aus, um die Hauptdichtung ebenfalls noch zu öffnen. Hier agiert das Ventil wie ein vorgesteuertes Ventil bei dem der Raum oberhalb der Hauptdichtung durch das Pilotventil entlastet wird und die Membrane oder der Kolben durch die Druckdifferenz vom Ventilsitz abheben.

2:2-Wege-Magnetventile – zwangsgesteuert_7 70A-4B-XE3AE 02400_schnitt

Bei SVS ist die Typenreihe 70 aus Messing und die Typenreihe 76 aus Edelstahl als zwangsgesteuertes 2/2-Wege-Magnetventil verfügbar.

Dichtungswerkstoffe

Normen, Größen und Einheiten

Die Angabe der Einschaltdauer betrifft in erster Linie die Magnetspule eines Magnetventils. Spulen von gewöhnlichen Magnetventilen sind in der Regel für eine Einschaltdauer von 100% ausgelegt. Ein nicht kontinuierlicher Betrieb von Magnetspulen erlaubt die Verwendung der Spule unter anspruchsvolleren Bedingungen wie z.B. einer höheren Spannung oder einer erhöhten maximalen Umgebungstemperatur. Die Verwendung einer Spule unter solchen Bedingungen bedarf in jedem Fall einer Rücksprache mit dem Spulenhersteller. Generell gilt, dass ein Dauerbetrieb bei Einschaltzeiten von 15 Minuten und mehr vorliegt. Die Berechnung der Einschaltdauer erfolgt nach der folgenden Formel: Einschaltszeit der Spule Bei SVS beziehen sich alle Katalogwerte der Spulen auf eine Einschaltdauer von 100%.

Eine charakteristische Größe eines Magnetventils zur Angabe eines Durchflusswertes ist der kv-Wert. Dieser Wert ermöglicht ein herstellerunabhängiges Vergleichen von Magnetventilen in Bezug auf den maximalen Durchfluss. Auf Basis des kv-Wertes kann unter Angabe des Druckverlustes von Ventileingang zu Ventilausgang, der Dichte des Mediums und des Arbeitsdruckes die Durchflussrate ermittelt werden. Die Bestimmung des kv-Wertes erfolgt experimentell nach dem Standard VDE 2173, siehe die folgende Abbildung. Als physikalische Größe repräsentiert der kv-Wert die Menge an Wasser in [m³/h], die bei einer Druckdifferenz von 1 bar und einer Temperatur im Bereich von 5°C und 40°C durch ein Magnetventil fließt

The kv value is determined experimentally according to the VDE 2173 standard, see the following figure. As a physical quantity, the kv value represents the amount of water in [m³/h] that flows through a solenoid valve at a pressure difference of 1 bar and a temperature in the range of 5°C and 40°C

Ermittlung des Durchflusses_8

– Durchflusskoeffizient – kv – [m³/h]

– Durchfluss – Q – [m³/h]

– Normdurchfluss – Qn – [m³/h]

– Eingangsdruck – p1 – [bar]

– Ausgangsdruck – p2 – [bar]

– Druckdifferenz – Δp – [bar]

– Temperatur – T – [°C] bzw. [K]

Gerätedosen

DIN43650 Ventilsteckverbinder sind langlebige Ventilsteckverbinder, die in einer Vielzahl von industriellen Anwendungen eingesetzt werden. Als Ventilverbinder stellen sie die meistgenutzte Variante der elektrischen Anbindung eines Magnetventils dar. DIN 43650 Ventilsteckverbinder sind in drei Formaten erhältlich: Form A, Form B oder Form C, wobei in der Regel je nach Spulengröße bei großen Spulen die Form A und bei kleinen Spulen die Form B oder C eingesetzt werden. Gerätestecker können als reines Anschlusselement oder auch mit einer integrierten Elektronik geliefert werden. Gerätestecker_9 Gerätestecker_10 Gerätestecker_11
Magnetspulen stellen für die Spannungsversorgung einen induktiven Verbraucher dar, dessen Strom und Spannung dem folgenden Zusammenhang folgt: Gerätestecker mit Schutzbeschaltung Die Spannung an der Spule ist daher abhängig davon, wie schnell sich der Spulenstrom ändert. Bei Wechselstromspulen resultiert daraus der Blindwiderstand XL einer Spule. Bei Schaltvorgängen sowohl bei Wechselstrom als auch bei Gleichstrom hat das zur Folge, dass schnelle Stromänderungen durch das Ein- oder Ausschalten der Magnetspule zu hohen Spannungen an der Magnetspule selbst führen. Diese Spannungsspitzen können elektronische Bauelemente zerstören und somit zu einem Schaden an einer Elektronik führen. Um dies zu verhindern sind Ventilsteckverbinder mit einer integrierten Schutzschaltung verfügbar. Diese Schutzbeschaltung in Form einer einfachen Diode oder einem spannungsabhängigen Widerstand bzw. einer TVS-Diode glätten diese Spannungsspitzen und verhindern somit eine Beschädigung elektronischer Bauelemente. Bei SVS sind Ventilstecker mit und ohne Schutzbeschaltung erhältlich. Weitere Informationen und verfügbare Typen entnehmen Sie bitte unserem Produktkatalog oder unserer Website. Gerne beraten wir Sie auch zu unseren Gerätesteckern. Gerätestecker mit Schutzbeschaltung
Die größte elektromagnetische Kraft z.B. bei NC-Ventilen ist erforderlich, um den Magnetkern entgegen der Druckkraft und der Kraft der Kernfeder anzuheben. Sobald der Magnetkern am Pol anliegt, ist lediglich die magnetische Kraft zur Kompensation der Kraft der Feder notwendig. Um den Energieverbrauch und die Erwärmung von Gleichstrom-Magnetspulen zu senken, sind Gerätestecker mit einer integrierten Leistungsreduktion erhältlich. Diese Gerätestecker versorgen die Magnetspule des Magnetventils in den ersten 600 Millisekunden mit der Nennspannung und vermindern dann den Effektivwert der Nennspannung auf ca. 60% durch eine Pulsweitenmodulation. Die herabgesenkte Spannung reicht aus, um den Kern angezogen zu halten und vermindert gleichzeitig die aufgenommene Leistung (auf ca. 40%) und dadurch die Erwärmung der Spule enorm. Bei SVS sind Gerätestecker mit Leistungsreduktion für 12Vdc und 24Vdc verfügbar.

Magnetspulen

Bei SVS sind Magnetspulen für Führungsrohrdurchmesser von 7mm, 9mm, 13mm, 16mm und 19mm für Gleichspannung und Wechselspannung verfügbar. Als Umpressmassen werden PA 6 und PET eingesetzt. Als gängigsten Ventilanschluss bieten wir unsere Spulen mit Stecker nach DIN43650 an. Einige Typen sind auch mit eingespritzten Kabeln verfügbar. Weitere Informationen finden Sie in unserem Produktkatalog oder auf unserer Website.

ZU DEN MAGNETSPULEN

Gerne beraten wir Sie auch zu unseren Magnetspulen.

Generell können Magnetventile mit Gleichstrom- oder Wechselstromspulen eingesetzt werden, die einen Anschluss an eine Gleichspannung oder z.B. das Wechselstromnetz ermöglichen. Konstruktiv unterscheidet sich ein Magnetventil für Wechselspannung von einem Ventil für Gleichspannung nur durch den Kurzschlussring. Dieser ist bei Gleichstrom-Magnetventilen nicht notwendig und deshalb oft nicht vorhanden. Die Leistungsberechnung und die Zusammenhänge der elektrischen Größen von Gleich- und Wechselstromspulen ergeben sich wie folgt: Leistungsangaben bei Spulen_

Bei Wechselstrom wird die Stromaufnahme durch den ohmschen Widerstand des Spulendrahtes und durch den Blindwiderstand der Spule bestimmt. Letzterer ist das Produkt aus der Frequenz der Spannungsversorgung und der Induktivität des Magnetsystems. Die Induktivität des Magnetsystems weist ein Minimum bei nicht angezogenem Kern und ein Maximum bei angezogenem Kern auf. Entsprechend ist die Induktivität L bei nicht angezogenem Kern kleiner als bei angezogenem Kern. Deshalb ist auch die Stromaufnahme bei nicht angezogenem Kern größer, bis der Kern vollständig am Pol anliegt. Die Leistung beim Anziehen wird Anzugleistung genannt, welche größer als die sogenannte Halteleistung ist.

Bei SVS sind sowohl die Kaltleistung als auch die Warmleistung der DC-Magnetspulen sowie die Anzugs- und Halteleistung der AC-Magnetspulen im Katalog angegeben.

ZU DEN MAGNETSPULEN

Neben der elektrischen Leistung wird die elektromagnetische Kraft einer Spule indirekt auch von ihrer Baugröße beeinflusst. Werden zwei Spulen mit identer elektrischer Leistung aber unterschiedlicher Baugröße verglichen, kann gewöhnlich mit einer größeren Spule eine wesentlich größere elektromagnetische Kraft erzeugt werden. Durch dieselbe elektrische Leistung haben beide Spulen den selben ohmschen Widerstand. Bei der baugrößeren Spule kann hingegen ein dickerer Draht verwendet werden, der zu einer Spule mit höherer Windungszahl gewickelt wird. Die elektromagnetische Kraft bei identen Magnetsystemen ist dabei proportional zum Quadrat des Produktes aus Stromstärke der Spule und Windungsanzahl:

Unternehmen

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Betriebsurlaub 24.12.21 - 02.01.22

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